FEUERKREIS – DREH' DICH!

Sa. 15.10.22 | 18:00 Uhr
Freies Deutsches Hochstift, Arkadensaal
Eingang: Großer Hirschgraben 23-25

Heinrich Schütz: Da Pacem, Domine SWV 465
Vokalkonzert zum Kurfürstentag und Friedenskongress 1627
für Vokal- und Instrumentalsolisten und Basso Continuo

Johannes Brahms: Scherzo es-Moll op. 4
Transkription für Kammerensemble von Gerhard Müller-Hornbach

Gerhard Müller-Hornbach: Feuerkreis – dreh’ dich! (UA)
Musikalisches Psychogramm für Vokalensemble und Instrumente nach Motiven aus E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“

Vocalsolisten Frankfurt

Charlotte Langner, Sopran
Natsumi Wolff, Mezzosopran
Regina Wahl, Alt
Ralf Emge, Tenor
Dan Martin, Tenor
Georg Thauern, Bass

Niklas Liepe, Violine

Mitglieder des EUROPEAN UNION YOUTH ORCHESTRA:

Clara Jäckle, Violine
João Álvares Abreu, Viola
Hanna Daub, Cello
Adam Davis, Kontrabass
Emma Hochschild, Flöte
Thomas Byka, Klarinette
Helene Fleuter, Horn
Anna-Katharina Schau, Akkordeon
Giorgi Kuzanashvili, Theorbe
Jona Ditterich, Truhenorgel

Bobin Kim, Leitung

Tickets ab 22,00 Euro | Ermäßigung verfügbar

E. T. A. Hoffmann, gleichermaßen angesehener Richter, Literat und Musiker seiner Zeit, gilt als der Vater der Romantik nicht nur auf dem Gebiet der Musik. Die Verzahnung von Realität und Phantasie seiner Erzählungen ist Abbild der politisch-emotionalen Neuorientierung seiner Zeit, die dem Freiheitsimpuls der Französischen Revolution folgend zur Einigung Deutschlands und Demokratisierung Europas im frühen 20. Jh. führt. 

Kaum zu überschätzen ist sein Einfluss auf die Musik des gesamten 19.  Jahrhunderts: „Ich habe oft Streit mit mir, das heißt , Kreisler und Brahms streiten sich“ so der 21-jährige Johannes Brahms in einem Brief an Clara Schumann. Bis 1854 signiert der junge Komponist seine Instrumentalwerke fast sämtlich mit „Kreisler jun.“, präsentiert damit seine Identifikation mit E. T. A. Hofmanns literarischer Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler. 

Politische Wirren höchsten Grades prägen auch das Leben und Schaffen von Heinrich Schütz, dem Komponisten der Epoche des 30-jährigen Krieges. Da Pacem, Domine eine Auftragskomposition zum deutschen Kurfürstentag und Friedenskongress 1627 in Mühlhausen ist noch klingendes Zeugnis der barocken Überzeugung, dass Frieden nur vom Himmel kommen kann.

Gerhard Müller-Hornbach, 1951 geboren, ist Komponist, Dirigent und Pädagoge. Er lehrt als Professor für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er 2005 das Institut für zeitgenössische Musik (IzM) mitbegründete, und dessen Direktorium er vorsteht. Ebenda leitet er die Kompositionsabteilung und ist verantwortlich für den Masterstudiengang Internationale Ensemble Modern Akademie. Er ist künstlerischer Leiter des MUTARE ENSEMBLES, mit dem er auf vielen internationalen Podien gastierte.

Niklas Liepe ist seit seinem Abschluss 2018 mit Konzertexamen an der Musikhochschule Köln als Solist mit verschiedenen Sinfonieorchestern in Europa, Australien und in den USA unterwegs. Weiterhin wurde der Violinist mit Preisen bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben, u. a. beim Kocian Violinwettbewerb Tschechien und beim Henry-Wieniawski-Violinwettbewerb Polen, ausgezeichnet.

Die Dirigentin Bobin Kim begann nach Abschluss ihres Studiums an der Korea National University of Art mit einem Master-Studiengang Chorleitung bei Florian Lohmann an der Musikhochschule Frankfurt. Seit April 2022 schließt sie nun ein Aufbaustudium zum Konzertexamen an der Musikhochschule des Saarlandes an. Zudem arbeitet sie als Korrepetitorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sowie der Oper Frankfurt.  Bobin Kim ist seit 2022 Stipendiatin des Forums Dirigieren des Deutschen Musikrates. 

Die Vocalsolisten Frankfurt sind ein Ensemble professioneller Sänger, die auch als Opern- und Konzertsänger tätig sind. Mehrstimmige Vokalmusik des 17. bis 21. Jahrhunderts, deren Struktur das Zusammenwirken mehrerer Solisten fordert, prägt die Konzerttätigkeit in zahlreichen europäischen Ländern. Die Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern dokumentieren zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen u. a. mit renommierten Orches­tern wie Festival Strings Lucerne und Drottningholms Baroque Orchestra Stockholm.

Charlotte Langner (*2002) studiert bei Juliane Banse am Mozarteum Salzburg. Sie ist u. a. Juniorpreisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin und Sonderpreisträgerin der Hamel Stiftung. Thomas Blomenkamp komponierte für sie Drei Lieder mit Gedichten vom Eichendorff. Zuletzt sang sie am Mozarteum in Monteverdis L’incoronazione di Poppea (Virtù/Damigella) und mit den Regensburger Domspatzen den Ersten Sopran in Monteverdis Marienvesper.

Die Mezzosopranistin Natsumi Wolff, geb. Witzmann, entdeckte mit 15 Jahren ihre Leidenschaft für den klassischen Gesang und studiert seit dem Wintersemester 19/20 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Frankfurt in der Gesangsklasse von Ursula Targler-Sell. Sie tritt regelmäßig bei Konzerten in Berlin, Wiesbaden, Frankfurt und Umland auf, zuletzt u. a. beim TanzArt-Festival in Gießen.

Regina Wahl, in Alzenau geboren, studierte zunächst an der Goethe-Universität in Frankfurt Musikpädagogik und Musikwissenschaften. Danach wechselte sie an das Hermann Zilcher-Konservatorium Würzburg, an dem sie ihr Studium in Gesang, Klavier und Musikalische Früherziehung mit Diplom abschloss. Sie singt in mehreren professionellen Ensembles, wie den Frankfurter Vokalsolisten, dem Süddeutschen Kammerchor, den Baseler Madrigalisten, sowie dem Konzertchor des Bayerischen Rundfunks.

Ralf Emge, 1970 in Alzenau geboren, studierte Konzert- und Operngesang sowie Instrumental- und Gesangspädagogik an den Musikhochschulen Frankfurt, Saarbrücken und Weimar. Seit 1990 konzertiert der lyrische Tenor mit namhaften Orchestern und Dirigenten im In- und Ausland.

Dan Martin, 1973 in Zwickau geborener Tenor, erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und studierte bei Karl-Heinz Koch an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Seine Konzerttätigkeit mit renommierten Vokal- und Instrumentalensembles führt ihn ins In- und Ausland. Seit 2001 gehört er dem belgischen Ensemble Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe an.

Georg Thauern studierte Gesang am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg und verkörperte nach Engagements an der Oper Kiel mehrere Jahre die Titelrolle in König Ludwig II. am Musicaltheater Neuschwanstein. Neben seiner Tätigkeit als Pädagoge und Sänger in den Bereichen Klassik, Musical und Chanson arbeitet er heute vor allem als Sprecher und Rezitator u. a. für den WDR.

Das Jugendorchester der Europäischen Union mit Sitz in London, das durch die EU und einige Mitgliedsstaaten finanziert wird, besteht aus bis zu 140 Musikstudenten aller 28 Mitgliedstaaten, die ein strenges künstlerisches Auswahlverfahren bestanden haben. Neben den hohen künstlerischen Zielen soll das Orchester das europäische Ideal einer Gemeinschaft gegenseitiger Wertschätzung versinnbildlichen.

Clara Jäckle, geboren 1997 in Herdecke, gewann zahlreiche Preise auf Landes- und Bundesebene beim Wettbewerb Jugend musiziert. 2011 begann Clara Jäckle ihr Studium als Jungstudentin an der Folkwang Universität der Künste Essen. Ihren Bachelor absolvierte sie an der Musikhochschule Freiburg und studiert seit 2022 Violine im Master an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

Der portugiesische Bratschist João Álvares Abreu absolviert derzeit seinen Master an der Haute École de Musique de Genève bei Máté Szücs, nachdem er seinen Bachelor bei Francien Schatborn und Nobu­ko Imai am Conservatorium van Amsterdam abgeschlossen hat. Er ist Mitglied des European Union Youth Orchestra und des Portugiesischen Kammerorchesters.

Hanna Daub, 2002 in Tübingen geboren, studiert seit 2019 Violoncello in der Klasse von Tristan Cornut an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Weitere Einflüsse erhielt sie durch Meisterkurse bei Wolfgang Emanuel Schmidt, Wen-Sinn Yang oder Giovanni Gnocchi. Derzeit ist Hanna Daub Mitglied des Bundesjugendorchesters und des European Union Youth Orchestra.

1992 in Chicago geboren Adam Davis absolvierte zunächst ein Informatikstudium bevor er 2018 nach Deutschland zog und sein Kontrabass-Studium bei Professor Veit-Peter Schüßler an der Hochschule für Musik und Tanz Köln begann. Er konzertiert mit zahlreichen Orchestern in Nord- und Südamerika, Europa und Asien.

Die deutsche Flötistin Emma Hochschild begann ihr Studium an der Guildhall School of Music and Drama London und der Hochschule für Musik Nürnberg und setzt dies derzeit an der Hochschule für Musik Weimar im Masterstudium fort. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Friedrich Kuhlau Wettbewerbs. Seit 2020 gehört sie dem European Union Youth Orchestra an.

Der Klarinettist Thomas Byka, geboren 1999 in Athen, studierte zunächst am Conservatorio Raimondi und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Ab 2018 setzte er seine Ausbildung an der Musikhochschule Basel fort, strebt nach Abschluss der Orchesterklasse „mit Auszeichnung“ 2021 nun seine Master-Prüfung als Solist an. Er war mehrfach Preisträger bedeutender Wettbewerbe, so des 41. Concours National d’Execution Musicale.

Die Hornistin Helene Fleuter, geboren 2000 in Berlin, studierte zunächst am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Klavier Berlin und begann 2018 ein Hornstudium an der Hochschule für Musik in Dresden, das sie seit 2021 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin fortsetzt. Seit Sommer 2022 ist Helene Fleuter Mitglied des European Youth Orchestra.

Die 1995 geborene Anna-Katharina Schau schloss 2022 ihren Master in der Klasse von Goran Stevanovic an der Musikhochschule Hannover ab. 2021 konnte sie sich den Ersten Preis und einen Sonderpreis beim Deutschen Akkordeon Musikpreis erspielen. Gemeinsam mit ihrem Trio Klangspektrum gewann sie den Deutschen Musikwettbewerb 2021 und wurde damit in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb aufgenommen. Im November 2022 erscheint ihre Debüt-CD.

Nach seinem Masterabschluss in klassischer Gitarre studiert der in Georgien geborene Giorgi Kuzanashvili nun an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Historische Interpretationspraxis im Hauptfach Theorbe/Barockgitarre. Seine Studien ergänzen Meisterkurse u. a. bei Étienne Galletier. Er tritt regelmäßig bei Festivals wie dem Tbilisi Barock Festival oder den Baroque Music Days in Baku auf.

Jona Ditterich, 2000 geboren, studiert an der an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt im Ausbildungsgang Lehramt an Gymnasien. Seine musikalischen Schwerpunkte setzt er in den Fächern Klavier, Musiktheorie und Korrepetition. Darüber hinaus ist er als Organist und Kinderchorleiter tätig.