Fr. 18.10.19 | 20:00 Uhr
Kulturforum Alzenau
Fr. 18.10.19 | 20:00 UhrKulturforum AlzenauIm Rahmen des Projektes NORDKLANGTickets ab 22,00 Euro | Ermässigung verfügbar (Direktlink zu ADticket.de)
„Kunst und Identität“ – VortragProf. Dr. Hans-Joachim GiegelFriedrich-Schiller-Universität Jena
Programm:Ludwig van Beethoven:Schottische Volkslieder
Gustav Mahler:Lieder nach Texten „Aus des Knaben Wunderhorn“
Kurt Weill:„Mahagonny Songspiel“
Donald Sulzen, Klavier, und Teilnehmer des MUSIC CAMPUS Frankfurt RheinMain 2019:
Tania Lorenzo Castro und Susanne Kapfer, SopranPatrik Hornak und Mario Méndez Saavedra, TenorKonstantin Riedl und Roland Faust, BassJonathan Groß und Anna Sysová, KlarinetteMari Ángeles del Valle, Alt-SaxophonMarkus Czieharz und Paulo Jorge Ribeiro Fernandes, TrompetePhilip Pineda Resch, PosauneElias Fenchel und Udo Diegelmann, Pauke/SchlagzeugRennosuke Fukuda und Eszter Kökény, ViolineDóra Kokas, Violoncello
Gerhard Jenemann, Leitung„Mahagonny. Ein Songspiel“
Dass Musik auf die Psyche von Menschen wirkt und folglich deren Identität beeinflusst, findet sich bereits in der griechischen Antike dokumentiert. Die einende Kraft gemeinsamen Singens und Musizierens bildet in breiten Schichten der Völker Traditionen aus, die im ausgehenden 18. Jahrhundert von den Intellektuellen und Künstlern als Instrumente der Volksbildung entdeckt werden.
Die Absicht Clemens Brentanos und Achim von Arnims, in ihrer Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ naive Volkskunst zu dokumentieren und die höchstartifizielle Vertonung der Texte durch Gustav Mahler zeigen das Ausmaß der Wandlung, die das Genre hierbei durchläuft.
Der für die deutsche Romantik so typische Vorgang hat im 20. Jahrhundert eine Entsprechung in Brechts Idee des epischen Theaters, das nach seinen Worten „nicht so sehr an das Gefühl, sondern die Ratio der Zuschauer appelliert.“ Kurt Weills Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, deren virtuoser kammermusikalischer Vorläufer, „Songspiel“ hier erklingt, vereint gesellschaftspolitische Brisanz und mitreißende Vitalität.
Hans-Joachim Giegel lehrte als Professor für Allgemeine Theoretische Soziologie von 1977 bis 1991 an der Philipps-Universität Marburg und von 1992 bis 2007 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seither forscht er im Bereich Musiksoziologie/Musikinterpretation. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Gesellschaftstheorie, politischen Soziologie und Kulturanalyse vorgelegt.
Der Pianist Donald Sulzen hat sich bereits während des Studiums in Kansas City und Paris intensiv mit Kammermusik auseinandergesetzt. Als Mitglied des Münchner Klaviertrios und Klavierpartner so namhafter GesangsolistInnen wie Julie Kaufmann, Anna Caterina Antonacci, Laura Aikin, und James Taylor geht er heute im In- und Ausland einer vielfältigen Konzerttätigkeit nach. Als Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater München, ist er Nachfolger des legendären Helmut Deutsch.
Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt unterrichtete Gerhard Jenemann viele Jahre als Dozent für Chorleitung, zuletzt an der Hochschule für Musik und Theater München. Seine vielfältige künstlerische Tätigkeit, insbesondere als Leiter des Süddeutschen Kammerchores, führte zur Zusammenarbeit mit renommierten Ensembles wie dem Münchner Kammerorchester, den Prager Sinfonikern und dem Freiburger Barockorchester. CD-Veröffentlichungen u. a. mit Festival Strings Luzern, Drottningholms Baroque Orchestra Stockholm und Concerto Köln sind bei Sony Classical, Bayer Records und Carus erschienen.
Tania Lorenzo, Sopran, studierte in ihrer Heimatstadt Las Palmas de Gran Canaria und an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Preisträgerin der internationalen Wettbewerbe „Un Futuro DEARTE“, „Valleseco Zarzuela“ und „María Orán“ Wettbewerb. Sie war Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper Dresden und gastierte in zahlreichen Theatern und Konzerthäusern, so im Teatro Pérez Galdós, Auditorio Adán Martín und Auditorio Alfredo Kraus.
Die Sopranistin Susanne Kapfer studiert derzeit bei KS Prof. Andreas Schmidt an der Hochschule für Musik und Theater München. Sie ist u. a. Preisträgerin des Internationalen Dussek-Wettbewerbs Prag und Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Music Now München. Im Sommer 2019 debütierte sie bei den Schlossfestspielen Ettlingen in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ in der Rolle der „ersten Dame“.
Patrik Hornak, Tenor, setzt nach dem Bachelor-Abschluss an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin sein Studium derzeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart fort. Seine rege Konzerttätigkeit führte ihn bereits in verschiedene europäische Länder und Südkorea sowie an renommierte Institutionen wie die Deutsche Oper und Philharmonie in Berlin und die Osterfestspiele Baden Baden.
Der spanische Tenor Mario Méndez Saavedra hat an den Musikakademien von Madrid und Valencia studiert. In seiner vielfältigen Konzerttätigkeit präsentiert er ein breites Repertoire an Werken des 17. bis 21. Jahrhunderts.
Der Bariton Konstantin Riedl studierte an der Universität Mozarteum Salzburg und setzt sein Studium seit 2019 an der Hochschule für Musik und Theater München fort. Neben zahlreichen Konzerten war er auch in verschiedenen Opernproduktionen zu erleben, so in Manfred Trojahns „Limonen aus Sizilien“, Dr. Blind in Strauß’ „Die Fledermaus“, Geolier in Poulencs „Les Dialogues des Carmélites“ oder Simone in Mozarts „La finta semplice“.
Der Bass Roland Faust studierte am Mozarteum seiner Heimatstadt Salzburg und der Schola Cantorum in Basel. Neben seine solistischen Tätigkeit ist er Mitglied renommierter Klangkörper wie dem Balthasar Neumann Chor und dem Chor der Wiener Staatsoper.
Der Klarinettist Jonathan Groß begann seine Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik Sulzbach-Rosenberg und studierte anschließend an den Musikhochschulen Frankfurt und Weimar. Er war Stipendiat der Yehudi Menuhin Stiftung in den Kammerkonzerten von „Live Music Now“ und Orchester-Praktikant unter anderem bei den Münchner Symphonikern. Derzeit ist er Mitglied der Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Die tschechische Klarinettistin Anna Sysová, geboren 1996, studierte in Prag sowie London und setzt ihre Studien nun an der Haute Ecole de Musique de Lausanne fort. Die Stipendiatin der Stiftung Villa Musica wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, so des internationalen Wettbewerbs des renommierten Festivals PRAGER FRÜHLING und war Mitglied des Gustav Mahler Orchesters und des European Union Youth Orchestra.
Die Spanierin Mari Ángeles del Valle Casado gehört zur jungen Elite der internationalen Saxophon-Szene und geht bereits einer regen Konzerttätigkeit nach. Die Preisträgerin so bedeutender Wettbewerbe wie des Internationalen Adolphe-Sax-Wettbewerbs und SaxoVoce-Wettbewerbs Paris setzt ihr Studium zum Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Tanz Köln derzeit mit Stipendien der Humboldt- und Doerken-Stiftungen fort.
Der Trompeter Markus Czieharz, 1995 geboren, studiert derzeit an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Jeroen Berwaerts. Mehrfach mit Preisen internationaler Wettbewerbe ausgezeichnet, war er Stipendiat verschiedener Institutionen. Seine Konzerttätigkeit führte ihn bereits in traditionsreiche Konzertsäle, so das Teatro alla Scala Mailand, die Carnegie Hall New York und Elbphilharmonie Hamburg.
Der portugiesische Trompeter Paulo Jorge Ribeiro Fernandes, geboren 19.12.1995, studierte an der Musikakademie Lissabon und der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Nach erfolgreichem Erreichen des Master of Music wurde er im Sommer 2019 ins Orchesterzentrum Nordrhein Westfalen aufgenommen, der Eliteakademie der jungen Klassiktalente des Landes.
Philip Pineda Resch, Posaune, wurde bereits im Alter von 12 Jahren als Jungstudent an der Musikhochschule Mannheim aufgenommen und studiert derzeit an der Musikhochschule Hannover. Er ist Preisträger des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerbs und wurde 2017 in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrates aufgenommen. Seit 2018 ist Philip Pineda Resch Stipendiat des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Der Percussionist Elias Fenchel, 1993 in Hanau geboren, studiert seit 2014 an der Hochschule für Musik Detmold, nachdem er 2010 dort ein Stipendium an der 7. Sommerakademie erhielt. Er konnte sich bereits mehrfach auf Bundesebene bei dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ qualifizieren und konzertierte bereits mit zahlreichen Orchestern und Ensembles, u. a. dem Contempo Ensemble Frankfurt oder der Jungen Philharmonie Frankfurt RheinMain.
Der 1999 geborene japanische Geiger Rennosuke Fukuda gewann 2014 die „Junior Division“ der Yehudi Menuhin International Violin Competition for Young Violinist in Austin (USA) und 2017 den 1. Preis beim 33. Internationalen Wettbewerb Valsesia Musica in Italien. Er trat bereits mit zahlreichen renommierten Orchestern wie u. a. dem Osaka Phiharmonic Orchestra und Cleveland Orchestra auf.
Die ungarische Geigerin Eszter Kökény, geboren 1996, studiert derzeit an der Franz Liszt Academy of Music Budapest, wo sie bereits als 14-jährige ins Institut für besondere Talente aufgenommen wurde. Sie wurde mehrfach mit Preisen namhafter Wettbewerbe ausgezeichnet, war u.a. Gewinnerin des Internationalen „Zoltan Kodály Violin Competition Budapest“ und des Grand Prix des „10. International Balys Dvarionas Competition“ in Lettland.
Die ungarische Cellistin Dóra Kokas, geboren 1992, studierte an der Franz Liszt Akademie Budapest und Razumovsky Academy London. Mit namhaften Preisen ausgezeichneten (Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb, Pablo Casals International Cello Competition u. a.) geht sie einer regen Tätigkeit als Solistin und Kammermusikerin nach, 2010 bis 2015 auch als Mitglied des Winning Kelemen Quartett, einem der führenden Streichquartette Ungarns.